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Bildungsfahrt nach Düsseldorf in den Landtag begeistert engagierte Jugendliche aus der StädteRegion Aachen.
StädteRegion Aachen. Der Plenarsaal im Landtag NRW in Düsseldorf ist voll besetzt. Dieses Mal sind es nicht die Abgeordneten, die hier sitzen, sondern Jugendliche aus der StädteRegion Aachen. Die Koordinierungsstelle Jugendpartizipation der StädteRegion Aachen hat die Mitglieder von Schülervertretungen aus weiterführenden Schulen jetzt zu einer Bildungsfahrt nach Düsseldorf eingeladen. Organisiert wurde sie von Sophie Keller und Jonas Schmitz, die ihr Freiwilliges Soziales Jahr im Bildungsbüro der StädteRegion Aachen machen. Sie wollen erreichen, dass die Stimmen von Jugendlichen gehört werden. Auf der Tagesordnung standen ein Besuch des Landtags, ein Gespräch mit Politikerinnen und Politikern aus der StädteRegion sowie ein Film zum Thema Jugendbeteiligung. Insgesamt waren 56 Jugendliche und auch einige Lehrkräfte dabei.
Im Landtag in Düsseldorf haben die Jugendlichen einen Einblick in den Arbeitsalltag von Landtagsabgeordneten sowie Antworten auf viele Fragen erhalten. Dabei gab es einerseits Informationen zu architektonischen Besonderheiten – wie beispielsweise die runde Form des Plenarsaals – andererseits zum Inhalt der Sitzungen. Besonders aufregend: Die Jugendlichen bekamen die Möglichkeit, einmal die Rolle von Politikerinnen und Politikern einzunehmen und selbst am Rednerpult zu stehen.
Die Landtagsabgeordneten der StädteRegion Aachen Laura Postma (Bündnis 90/Die Grünen), Stefan Kämmerling (SPD) und Dr. Werner Pfeil (FDP) stellten sich den Fragen der Jugendlichen. Unter anderem wollten sie wissen, was sie in die Politik geführt hat und für welche Ziele sie sich besonders einsetzen. Auch ihre Meinung zum Ende der Ampelkoalition hat die Jugendlichen interessiert. „Ein sehr interessantes Gespräch“, berichtete eine Schülerin aus Aachen. „Und teilweise habe ich auch Antworten gehört, die ich so nicht erwartet hätte.“ Auch ein Schüler aus Stolberg fand den Austausch aufschlussreich: „Zu hören, wofür sich Politiker einsetzen, um das Leben in der StädteRegion Aachen zu verbessern, war echt spannend. Mich hat aber erschreckt, wie lange es dauern kann, bis zum Beispiel ein Antrag umgesetzt wird.“
Im Anschluss wurde der Film „Hört ihr uns?“ gezeigt, in dem sich fünf junge Menschen zwischen 18 und 24 Jahren zu Wort melden. Sie setzen sich für nachhaltige Entwicklung in Düsseldorf ein. Dabei berichten sie, warum für sie Themen wie Kinderrechte, nachhaltige Ernährung, Klimaschutz oder globale Entwicklung von Bedeutung sind. In einer anschließenden Gesprächsrunde konnten die Jugendlichen sich darüber austauschen, warum es wichtig ist, sich zu engagieren. „Um unserer Generation eine Stimme zu geben, die auch von den Erwachsenen gehört wird“, war eine Antwort. „Weil wir die Zukunft sind und damit wir eine Zukunft haben“, eine andere. Es zeigte sich auch, wie vielfältig das Engagement der jungen Menschen aus der StädteRegion Aachen ist: Sie setzen sich gegen Mobbing, Rassismus und Diskriminierung ein oder bringen als Medienscouts digitale Themen voran. Als Mitglieder der Bezirksschüler_innenvertretung vertreten sie ihre Perspektiven in den politischen Ausschüssen der StädteRegion oder sind als Sporthelfer tätig. Einige unterstützen aber auch als Jugendleiter die Jugendarbeit oder arbeiten ehrenamtlich in Vereinen.
Es wurden aber nicht nur die positiven Seiten angesprochen: Die Jugendlichen, die sich engagieren, wünschen sich, dass ihre Beiträge gesehen und ernstgenommen werden. Weniger bürokratische Hürden, mehr finanzielle Unterstützung und vor allem Anerkennung ihrer Arbeit sind nur einige der genannten Aspekte. Zu fast jeder Frage wurden Hinweise und Lösungsvorschläge vorgebracht – der Austausch war also ein echter Gewinn. Am Ende waren sich alle Teilnehmenden einig: Aktionen wie die Bildungsfahrt nach Düsseldorf stärken Jugendliche dabei, sich für andere stark zu machen.
Ob in der eigenen Heimatstadt, in der Schule oder in der Politik: Die Koordinationsstelle Jugendpartizipation im Bildungsbüro der StädteRegion Aachen setzt sich dafür ein, dass die Stimmen von Jugendlichen auch in der Politik stärker Gehör finden. Es geht darum, dass junge Menschen mitbestimmen können – auch dann, wenn sie (noch) nicht wählen dürfen oder können. Um dies zu erreichen, organisieren die Freiwilligen Jonas Schmitz und Sophie Keller unter anderem Dialogveranstaltungen und Mitmach-Projekte. Sie unterstützen Schülervertretungen und bringen Jugendliche ins Gespräch mit Entscheiderinnen und Entscheidern aus Politik und Gesellschaft. Gefördert wird die Arbeit der Koordinierungsstelle Jugendpartizipation durch das Programm „Erasmus+ Jugend“ der Europäischen Union.