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Fachtagung "Selbstbestimmtes Wohnen - Wohnträume auch inklusiv?!" am 17. April 2015

Am 17. April fand in der Nadelfabrik in Aachen die Fachtagung „Selbstbestimmtes Wohnen-Wohnträume auch inklusiv?!“ statt.
Die Veranstaltung war mit  über 100 Teilnehmern gut besucht und aus Sicht der Organisatoren und der Mitwirkenden ein wirklicher Erfolg.
„Wohnen“ ist ein elementares Grundbedürfnis des Menschen. Das sieht die UN-Behindertenrechtskonvention auch so und fordert, dass Menschen mit Behinderung  die gleichen Rechte haben in einer Gemeinde zu leben, am sozialen und kulturellen Leben teilzunehmen, den Aufenthaltsort zu wählen und zu entscheiden, wo und mit wem  sie wohnen möchten.
Aber wie sieht es mit der Umsetzung in der Städteregion Aachen aus? Bundesweit fehlen bis 2020 über 3 Mio. barrierefreie Wohnungen. Hinzu kommt, dass wir aufgrund des Demographischen Wandels, veränderter Alters- und Gesellschaftsbilder und vielfältige individuelle Lebensentwürfe sehr unterschiedliche Entwicklungen auf den Wohnungsmärkten haben.  Aber vor allem: wie möchten die Menschen in der Region Aachen wohnen? Alleine mit unterstützenden Hilfen, in Wohngemeinschaften oder doch im Pflegeheim? Und wie können Nachbarschaften aussehen, die inklusives Wohnen leben.
Mit der  Fachtagung wurden durch die hervorragenden Referenten einige Fragen beantwortet aber es wurde noch einmal deutlich, welche Anstrengungen und Bemühungen im Bereich der Inklusion und der Bewusstwerdung noch zu unternehmen sind.
Die Teilnehmer der Fachtagung brachten den Podiumsteilnehmern für die bereits umgesetzten Maßnahmen Lob und Anerkennung entgegen, jedoch sparten sie auch nicht mit Kritik. Denn es gibt noch immer zu viele kleine und große Barrieren.
Es wurde unter anderem darauf hingewiesen, dass unter Barrierefreiheit immer noch „nur“ rollstuhlgerecht verstanden wird, die anderen Behinderungsarten aber außer Acht gelassen werden. Man wird es nicht schaffen allen gerecht zu werden und eine hundertprozentige Barrierefreiheit zu ermöglichen aber dies sollte zumindest das Ziel sein. Gerade bei Neubauten werde auf die Barrierefreiheit geachtet, schwieriger stellt sich die Situation im Bestand dar. Solche Umbauten sind mit erheblichen Kosten verbunden und ziehen somit auch Mieterhöhungen mit sich. Aber es muss auch nicht immer der komplette Umbau sein. Es gibt kleinere Anpassungen mit großer Wirkung und auch Hilfsmittel. Die Wohnberatung der StädteRegion Aachen steht den Betroffenen hier mit Rat und Tat zur Seite. Auch die KoKoBe ist eine Anlaufstelle, gerade für akute Fälle. Der soziale Wohnungsbau muss wieder fortgesetzt werden, da sind die Politik, die Kommunen und Wohnungsbaugesellschaften gefragt. Ebenso muss man es schaffen die Privateigentümer mit ins Boot zu holen. Es müssen auf diesem Weg noch etliche Schritte gegangen werden aber der Erste ist getan.

Kontakt

Amt für Inklusion und Sozialplanung
Zollernstraße 10
52070 Aachen