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12.000 zufriedene Zuschauer geben dem Konzept recht: Das 15. Kulturfestival X der StädteRegion zieht eine sehr positive Bilanz.

StädteRegion Aachen. „Das war ganz wunderbar, ich sehe die Kirche jetzt mit anderen Augen – und A-cappella-Musik mit anderen Ohren.“ Dieser anonyme Kommentar eines älteren Herren, nebenbei aufgeschnappt beim Herausgehen aus der Brander Kirche St. Donatus, fasst das Kulturfestival X der StädteRegion bestens zusammen. Denn die Stimmung nach dem letzten Konzert der diesjährigen Veranstaltungsreihe steht sinnbildlich für alle anderen zwölf Musik-, Literatur-, Kunst- und Performance-Events: Zufriedene Besucher kamen in der Dämmerung auf dem Kirchenvorplatz mit Fremden ins Gespräch, tauschten sich über das Erlebte aus, Teenager schilderten Senioren ihre Eindrücke, und aus betagteren Mündern kamen einsilbige Resümees wie „cool“, und das mit durchweg positivem Unterton.

„Alle 13 Veranstaltungen des Kulturfestivals X waren ausverkauft“, freute sich dann auch Dr. Nina Mika-Helfmeier, Leiterin der organisierenden Stabsstelle Kultur der StädteRegion nach dem Schlussakkord von „Muttis Kindern“ der in einen tosenden Applaus übergegangen war. Das A-cappella-Ensemble, drei Schauspieler, die nur ein Mikrofon benötigen, um aus gängigen Ohrwürmern in ganz eigenen Arrangements klangvolle Kunstwerke mit einem Augenzwinkern zu machen, war bereits mehrfach zu Gast bei dem Festival. Ein Finale, wie das Publikum sich kein Besseres für die Jubiläumsedition des Festivals in seiner bereits 15. Auflage wünschen könnte. „Und das auch noch in der Kulisse, die wie alle Locations des Festivals zwei Merkmale vereint: außergewöhnlich und gleich nebenan,“ so Städteregionsrat Helmut Etschenberg, der Schirmherr des Festivals.   
„Uns liegt stets am Herzen, dass die Angebote in jeder Hinsicht niedrigschwellig sind und alle Alters- und Gehaltsklassen sowie Nationalitäten ansprechen. Wichtig ist mir dabei, dass die Aufführungsorte in der gesamten StädteRegion verteilt sind und der Eintrittspreis einheitlich bei einem symbolischen Preis von 3,50 Euro pro Karte für jeden erschwinglich ist.“
Das ist indes nur dank der Kulturförderung der StädteRegion Aachen und Sponsoren möglich. „Mein kleines Team, bestehend aus Karin Handrich, Jessica Cadenbach und Sophie Kratzke hat sehr engagierte Arbeit geleistet. Und das Konzept geht auf. Abgesehen davon, dass für manche Konzerte Menschen sogar von weit her anreisen – bei Drangsal zum Beispiel habe ich Kennzeichen aus mehreren Bundesländern wahrgenommen –, sehen wir überall ein erfreulich gemischtes Publikum“, hat Dr. Nina Mika-Helfmeier beobachtet. „Einzig traurig stimmte uns, dass ein Konzert wegen Krankheit ersatzlos ausfallen musste: Naked Lunch wäre die 14. Veranstaltung gewesen. Die enttäuschten Besucher konnten zwar ihr Ticket problemlos zurückgeben, die Vorfreude war jedoch vergebens.“

Enttäuscht waren indes sicherlich nicht die Zuschauer, die zu den Veranstaltungen gekommen waren. So wurden die Künstler in fast allen Fällen mit langanhaltenden Standing Ovations gefeiert und das vom großen Event mit Notwist vor 700 Zuschauern in Stolberg bis zu kleineren aber sicherlich nicht minder hochwertigen Lesungen.
Nur ein Künstler gab sich weniger gefällig und verließ nach der obligatorischen Zugabe sofort die Bühne – so geschehen und laut Kritik irgendwie zum Image passend - bei Drangsal. Bei der Schauspielerin Fritzi Haberland, die das „kunstseidene Mädchen“ zum Leben erweckte, boten sich klassische Zugaben gar nicht an, da der Schlusspunkt so ergreifend authentisch auf die Anwesenden wirkte, dass vor dem tosenden Applaus kurz atemlose Stille herrschte. Wieder andere, namentlich Dominique Horwitz, dem die Ehre zuteilwurde, mit seinem diabolischen Programm „Me and the Devil“ das Kulturfestival X 2017 zu eröffnen, ließen sich nur allzu gern vom Enthusiasmus ihrer Fans bestürmen und gaben gar Autogramme.

Ein Besucher fasste das in Worte, was viele dachten: „Es ist klasse, dass so viele gute Künstler in unsere Region kommen.“ Dieses Urteil trifft auf alle 13 Veranstaltungen zu. „Danke für ein so außergewöhnliches Erlebnis“, hörte das Organisationsteam, das stets persönlich vor Ort war und für reibungslose Abläufe sorgte, immer wieder.
„Und solch ein Lob kommt durchaus von beiden Seiten, auch die Künstler geben uns sehr häufig das Feedback, wie gut ihnen das Ambiente und die Nähe zum Publikum gefallen hat“, hebt die Festivalleiterin hervor, dass es ihr trotz ihres wertvollen Netzwerks kaum möglich wäre, so namhafte Aufführende für das Kulturfestival X zu gewinnen, wenn diese nicht ebenfalls von dem Konzept überzeugt wären.
Ein Erfolg waren aber auch die Veranstaltungen, die weniger laut als Drangsal und weniger etabliert als Muttis Kinder waren. Dass der Fernsehmoderator und Autor Max Moor sich primär als Exil-Schweizer sieht und seine Kindheit im Kanton Aargau ihm durchaus auch heute noch nachhängt, erfuhr jeder, der bei der äußerst heiteren autobiografischen Lesung in Würselen dabei war. Wie spannend Recherchen sein können und dass harte Fakten und Unterhaltung sich nicht ausschließen, bewies Heinz Strunk in seiner Lesung aus „Der goldene Handschuh“. Die zeitlose Schönheit von handgemachter Musik eines Liedermachers legte Gisbert zu Knyphausen den Menschen der Region ans Herz. Und schließlich Jesper Munk, der „ohne Spur von Schnickschnack“ Klangwelten entwarf, die tief berührten.

„Wir mobilisieren mit dieser Veranstaltungsreihe im buchstäblichen Sinne Menschen in der StädteRegion – und unter ihnen auch viele, die sonst aus verschiedenen Gründen kein Konzert oder keine Lesung besuchen würden“, ist Städteregionsrat Helmut Etschenberg überzeugt. „Aus Rückmeldungen wissen wir, dass auch einige darunter sind, die erst durch dieses Experiment auf den Geschmack von Kultur gekommen sind und wiederum weitere Freunde und Bekannte mobilisieren. Und mit einer solchen Dynamik haben wir viel erreicht.“

Und was kommt im nächsten Jahr? Das Organisationsteam führt zurzeit viele Gespräche mit Sponsoren, um das Kulturfestival X in bewährter Form fortzusetzen. Also geht es im kommenden Jahr dann wieder in die nächste Runde Kulturfestival X. Wer es nicht erwarten kann: Schon vorher geht es mit tollen Ausstellungen und Foto-Workshops im Kunst- und Kulturzentrum der StädteRegion in Monschau weiter.

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