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Neuvertonung des Filmklassikers „Das Cabinet des Dr. Caligari“ von Karl Bartos am 10.02.2024 in Alsdorf

Nach rund 100 Jahren hat der erste Psychothriller der Filmgeschichte „Das Cabinet des Dr. Caligari“ nichts von seiner Faszination eingebüßt. Nun erhält er durch den Musiker und Komponisten Karl Bartos, vielen bekannt als langjähriges Kraftwerk-Mitglied, eine neue Filmmusik. Bereits vor der offiziellen Premiere Ende Februar in der Alten Oper in Frankfurt a.M., bietet sich bei der Preview am 10.02.2024 um 20 Uhr im Energeticon Alsdorf die Gelegenheit, dieses auditiv-cineastische Feuerwerk zu erleben.
Wie kaum ein anderer Streifen revolutionierte der Stummfilm „Das Cabinet des Dr. Caligari“ 1920 das internationale Kino. Im Mittelpunkt steht die Geschichte um den Hypnotiseur Caligari, der sein Medium Cesare tags als Jahrmarkt-Attraktion ausstellt, nachts jedoch zum Mord anstiftet. Der junge Franzis versucht diesen Horror aufzuklären, gerät aber selbst in die Verstrickungen dieser wirren und surrealistischen Geschichte. Neben der düsteren Handlung begeistert ganz besonders die Kulisse, welche sich als expressionistisches Kunstwerk begreifen lässt: Grotesk verzerrt wirkt das Bühnenbild, gänzlich übertrieben die kontrastreiche Beleuchtung. Kein Wunder, dass popkulturelle Größen wie David Bowie oder Tim Burton von diesem Meisterwerk des 20. Jahrhunderts beeinflusst sind.
Karl Bartos schrieb mit Kraftwerk Musikgeschichte: die Gruppe prägte mit ihren elektronischen Kompositionen einen neuen Sound, der bis heute unvergessen ist. Seit langer Zeit ist er fasziniert vom Kino-Klassiker Dr. Caligari: „Es ist so eine Sache mit diesem Film. Egal wie oft man ihn anschaut, er bewahrt sein Geheimnis. Wer hier wahnsinnig ist und wer nicht, ist und bleibt eine Frage der Interpretation“, so der Musiker. Aus der Beschäftigung ergaben sich für Bartos ganz besonders musikalische Fragestellungen: Wie hätte der Film geklungen, wenn es bereits in den 1920er Jahren die Möglichkeit gegeben hätte, einen Film mitsamt Tonspur zu produzieren. Und wie lässt sich diese Lücke heute schließen?
Als „Sounddesign und erzählende Filmmusik“ charakterisiert Karl Bartos seine Neuvertonung des expressionistischen Stummfilmes. Er näherte sich zunächst über die Geräusche, welche der Film selbst vorgibt – die Stimmen, das Rascheln der Blätter oder das Jahrmarkttreiben – um sich im nächsten Schritt mit der Frage auseinanderzusetzen, wie eine eigenständige Musikebene gestaltet sein könnte. Da die orchestrale Fassung der Originalmusik, komponiert von Giuseppe Becce, bis heute verschollen ist, gab es keinerlei Orientierung für Bartos. Er stellte sich dieser Herausforderung und kreierte eine ganz eigene, zeitgenössische Interpretation des Dr. Caligari. Orchesterinstrumente und klassische Partituren wechseln sich ab mit elektronischen Kompositionen. Derart entstehen eigenwillige, originelle und zeitlose auditive Motive, die perfekt mit den cineastischen Bildern korrespondieren. Der komplette Soundtrack wird auf CD, Vinyl und digital veröffentlicht.
Das Konzert bildet als Warm-Up den Auftakt für die Städteregionalen Kulturtage, welche diesjährig in Alsdorf stattfinden. Neben weiteren Konzerten erwartet die Besucher_innen vom 21. – 30. Juni 2024 ein buntes Programm aus Lesungen, kultur-pädagogischen Workshops und einer Ausstellung.
 

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