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Koordinierungs- und Beratungsstelle für systemische Inklusionsassistenz (KOBSI)


Inklusion bedeutet, dass jeder Mensch dazugehört: auch am Lernort Schule.
Manche Kinder haben körperliche oder geistige Behinderungen, andere Kinder finden sich ohne Hilfe nicht im Schulalltag zurecht. Kinder mit besonderem Unterstützungsbedarf haben häufig eine/n individuelle/n Schulbegleiter/in. Nur sehr wenige Schüler/innen benötigen für den Schulbesuch durchgehend eine 1:1-Betreuung. Mit dem Modellprojekt der Koordinierungs- und Beratungsstelle für systemische Inklusionsassistenz (KOBSI) erprobt das Schulamt seit Oktober 2015 einen neuen Weg für den Einsatz von Integrationsassistenten/innen und Schulbegleitungen für Schülerinnen und Schüler im Gemeinsamen Lernen. Der Ansatz von KOBSI kann auf eine kurze Formel gebracht werden: "Von der Manndeckung zur Raumdeckung."

In seinem Modellprojekt setzt das Schulamt "systemische Inklusionsassistenten/innen" an Schulen des Gemeinsamen Lernens ein. Die Inklusionsassistenten/innen begleiten die Schüler/innen mit einem Stundenumfang von 35 Stunden die Woche sowohl im Unterricht als auch in außerunterrichtlichen Angeboten, wie dem OGS. Sie sind Teil des schulischen Teams. Sie sind für alle Kinder da, unabhängig eines festgestellten Förderbedarfs. Sie bieten Kindern und Jugendlichen Unterstützung zur Teilhabe am Leben und Lernen in der Schule an. Finanziert werden die Personalkosten aus der Inklusionspauschale des Landes NRW und ergänzenden kommunalen Mitteln.

Unser Ziel ist die Sicherung der pädagogischen Wirksamkeit
Das Konzept der systemischen Stärkung entspricht dem inklusiven Gedanken besser als die direkte Zuordnung einer erwachsenen Begleitperson zu einem Kind oder Jugendlichen, wie sie die Eingliederungshilfe in der Regel vorsieht.
Die Erfahrungen der Pilotschulen im Schulamtsbezirk sind überzeugend.
Insbesondere Kinder, deren Förderbedarf im Bereich emotionale und soziale Entwicklung liegt, profitieren von den Inklusionsassistenten/innen. Sie werden unterstützt, wenn sie es brauchen. Dank des Einsatzes der Inklusionsassistenten/innen kommt es insgesamt zu Entlastungen in den Klassen und einem ruhigeren Unterrichtsgeschehen. Alle Kinder profitieren von den dazugewonnenen Lernzeiten.
Die Inklusionsassistenten/innen unterliegen der fachlichen Aufsicht der Schulleitungen. Sie arbeiten in der pädagogischen Geschlossenheit der Schule.
Die Einsatzschulen haben – angepasst an das jeweilige pädagogische Konzept der Schule – Konzepte für den Einsatz der Inklusionsassistenz erarbeitet. In eigenen Stundenplänen sind die entwickelten Pausenangebote, Zeiten für Reflexionen, Bewegungs- und Entspannungsangebote ebenso festgehalten wie der Einsatz der systemischen Inklusionsassistenten/innen in den Klassen.


Als "Feuerwehr" fangen Inklusionsassistenten/innen darüber hinaus Kinder und Jugendliche in akuten Krisen situativ im Unterricht auf, stabilisieren diese und sichern so die weitere Teilhabe am Unterricht.
Im Schuljahr 2022/23 nehmen insgesamt 29 Schulen am Projekt KOBSI teil:

 

Grundschulen

•    Städt. Kath. Grundschule Bildchen, Aachen
•    Städt. Gem. Grundschule Gut Kullen, Aachen
•    Annaschule Städt. Evangelische Grundschule, Aachen
•    Städt. Kath. Grundschule Passstraße, Aachen
•    Städt. Gem. Grundschule Schönforst, Aachen
•    Kath. Hermann-Josef Grundschule, Alsdorf
•    Grengrachtschule Baesweiler, Gem. Grundschule
     mit kath. Teilstandort Beggendorf, Baesweiler
•    Don-Bosco-Schule, Kath. Grundschule, Eschweiler
•    Eduard-Mörike-Schule, Kath. Grundschule, Eschweiler
•    Gem. Grundschule Eschweiler-Weisweiler, Eschweiler
•    Ev. Grundschule Stadtmitte, Eschweiler
•    Dietrich-Bonhoeffer-Schule, Städt. Gem. Grundschule,
     Herzogenrath
•    Gem. Grundschule Konzen, der Stadt Monschau, Monschau
•    Gem. Grundschule Grüntal, Stolberg
•    Gem. Grundschule Hermannstraße, Stolberg
•    Gem. Grundschule Gressenich, Stolberg
•    Gem. Grundschule Zweifall, Stolberg
•    Wurmtalschule - Gem. Grundschulverbund, Würselen
•    Sebastianusschule, Kath. Grundschule, Würselen
•    Gem. Grundschule Würselen-Mitte, Würselen

 

Weiterführende Schulen

•    Geschwister-Scholl-Gymnasium, Aachen
•    Maria-Montessori-Gesamtschule, Städt. Gesamtschule, Aachen
•    Gustav-Heinemann-Gesamtschule, Alsdorf
•    Realschule Baesweiler, Baesweiler
•    Adam-Ries-Schule, Gem. Hauptschule, Eschweiler
•    Sekundarschule Nordeifel, Simmerath
•    Kupferstädter Gesamtschule, Stolberg
•    Städtische Gesamtschule Stolberg SGS Auf der Liester, Stolberg
•    Städtische Gesamtschule Würselen, Würselen

 

Mit zunehmender Größe zieht das Projekt immer mehr Aufmerksamkeit auf sich. So findet es sich nicht nur auf der Liste erfolgreicher Infrastrukturmodelle für Schulbegleitungen des Ministeriums für Schule und Bildung, sondern wird auch von zwei Hochschulen wissenschaftlich begleitet. Während die Universität zu Köln Basisdaten zum Einsatz der systemischen Inklusionsassistenten/innen sammelt, geht die Katholische Hochschule Nordrhein-Westfalen der Frage nach, inwieweit sich dieser mit dem anderer Professionen im schulischen Team überschneidet oder als originär zu bezeichnen ist.

Zur Professionalisierung der Inklusionsassistenten/innen tragen auch regelmäßig stattfindende Fortbildungen bei. Dabei finden sowohl Themenwünsche als auch situationsbedingte Inhalte Berücksichtigung.

 

Aktuelles

Um den nach wie vor bestehenden Unterstützungsbedarfen durch die Flutkatastrophe zu begegnen, werden drei Einsatzschulen – die Gem. Grundschule Eschweiler-Weisweiler sowie die Gem. Grundschulen Grüntal und Hermannstraße in Stolberg – vorübergehend mit zusätzlichen Inklusionsassistenten/innen ausgestattet.