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Stabile Erträge trotz heftiger Hitze und ausbleibendem Regen: Erntedankempfang der Kreisbauernschaft im Haus der StädteRegion Aachen mit aktuellen Fragestellungen.

StädteRegion Aachen. „Der Klimawandel ändert die Rahmenbedingungen fundamental, unter denen Sie als Landwirtinnen und Landwirte arbeiten müssen. Sie müssen Strategien anpassen und flexibel planen, um immer wieder auf unvorhersehbare Ereignisse reagieren zu können. Das erfordert nicht nur Erfahrung und Durchhaltevermögen, sondern auch Offenheit für Innovationen und nachhaltige Anbaumethoden“, so Städteregionsrat Dr. Tim Grüttemeier beim traditionellen Erntedankempfang der Kreisbauernschaft im Haus der StädteRegion Aachen.

Der Empfang ist ein sichtbares Zeichen der hohen gegenseitigen Wertschätzung und Plattform des inhaltlichen Austausches der Landwirtschaft mit der StädteRegion Aachen. Städteregionsrat Dr. Tim Grüttemeier und der Vorsitzende der Kreisbauernschaft, Bernd Kockerols, machten dabei auf die Situation der Landwirtschaft in der StädteRegion aufmerksam. Zu den aktuellen Themen und Fragestellungen gehörten unter anderem die gestiegenen Kosten für Energie, Dünger, Maschinen und Arbeitskräfte sowie die wirtschaftliche Entwicklung in der Region aber auch die Problematik um das vermehrte Wolfsaufkommen.

Mit der Frage „Ist Erntedank noch zeitgemäß?“ regte Kockerols zum Nachdenken an. Er sprach von einer einsetzenden Gleichgültigkeit wegen der gut gefüllten Regale in den Supermärkten. Dabei bliebe der Ernteerfolg weiterhin von der Natur und dem Wetter abhängig. 
„Wir haben in diesem Jahr eine gute Ernte eingefahren und sind sehr zufrieden mit der Tonnage pro Hektar, aber mit den Qualitäten sind wir größtenteils leider nicht zufrieden. Der meiste Weizen ist nicht backfähig und wird als Futter verwendet. Wir wirtschaften in sogenannten roten Gebieten, wo wir gezwungen sind, die Düngermengen zu reduzieren“, machte Kockerols deutlich. Eindrücklich machte er deutlich, wie sehr die Landwirtinnen und Landwirte an Vorschriften gebunden sind und unter der zunehmenden Bürokratie leiden. Die Landwirtschaft versucht, sich auf Wetterextreme unter anderem durch geänderte Anbaumethoden, geänderte Sorten und Fruchtfolgen sowie Sorten- und Pflanzenschutztechnologien einzustellen: „Auf Grund der Gemengelage auf dem Weltmarkt und der politischen Situationen ist Vieles unter Druck. Wir brauchen deshalb bessere Erzeugerpreise“, appellierte Kockerols.

Positiv schaute Städteregionsrat Dr. Tim Grüttemeier auf die Entscheidung des Bundeskabinetts, ab dem 01. Januar 2026 die Agrardieselvergütung vollständig wieder einzuführen. „Der Erntedank-Empfang ist für uns immer ein ganz wichtiger Termin nochmal gemeinsam mit den Landwirtinnen und Landwirten aus der Region ins Gespräch zu kommen und zu schauen: Wo können wir die Zusammenarbeit noch mal verbessern? Wo können wir Bürokratie abbauen? Wie können wir die Landwirtschaft unterstützen? Wir müssen zum Beispiel, wenn wir irgendwo Gewerbeflächen wie auf Merzbrück oder in Weisweiler entwickeln, immer im Hinterkopf haben, dass wir versuchen müssen, den Verlust fruchtbarer Böden zu minimieren“, so Grüttemeier. 

Mit Strohballen, Kürbissen, Sonnenblumen, Kastanien, Äpfeln, Pflaumen und vielem mehr haben Edith Hamacher, die Kreisvorsitzende Aachen im Rheinischen Landfrauenverband und ihr Team dem Mediensaal mit viel Liebe zum Detail eine schöne Herbstatmosphäre eingehaucht. Sie sorgten auch in bewährter Art und Weise für das leibliche Wohl in Form von warmen Suppen im Anschluss an den Empfang. Hier bot sich die Gelegenheit für einen intensiven Austausch aller Teilnehmenden.

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