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Bio4MatPro: Biotechnologie „made in Baesweiler“ soll für zukunftssichere Arbeitsplätze am Standort sorgen.

StädteRegion Aachen. Biotechnologie wird zunehmend zum wichtigen Standbein des Strukturwandels in der StädteRegion Aachen. Wie können wir regionale und nachwachsende Rohstoffe nutzen, um innovative Produkte herzustellen? Was wäre, wenn man mit den neuesten Erkenntnissen aus der Biotechnologie und erprobten Produktionstechniken smarte Textilien oder biobasierte Kunststoffprodukte herstellt? Um solche Zukunftsfragen geht es im Innovationsnetzwerk „Bio4MatPro“. Hier vereinen große, kleine und mittlere Unternehmen, Hochschulen und Forschungseinrichtungen sowie das Technologiezentrum its Baesweiler ihre Kompetenzen.

„Mehr als 50 Partner aus Industrie und Wissenschaft arbeiten gemeinsam an nachhaltigen und smarten Materialien, die in einer innovativen und biokompatiblen Produktionstechnik von Morgen die Integration biologischer Funktionalitäten in Materialien erlaubt“, so Prof. Dr. Ulrich Schwaneberg vom Institut für Biotechnologie der RWTH Aachen. „Dabei spielen nicht nur biobasierte Rohstoffe eine Rolle, sondern auch von der Natur ‚inspirierte‘ Bausteine und Funktionen, die wir für neuartige Produkte nutzen können.“ Schwaneberg beschreibt ein Beispiel: Das Display eines Smartphones ist gesprungen und muss ausgetauscht werden. Eine Zukunftstechnologie, die die Reparatur einfacher macht, könnte so aussehen: Ein „schaltbarer“ Kleber wird nach Aktivierung einer speziellen App über Stromfluss gezielt gelöst. So kann das kaputte Display spielend leicht herausgenommen und ersetzt werden. „Unsere Vision ist es, dass in Zukunft jeder Handybesitzer in der Lage ist, eine solche Reparatur schnell und kostengünstig selbst durchzuführen.“ Das ist nur eines von Beispielen.

Mit „Bio4MatPro“ sollen in 23 Verbundprojekten in den nächsten fünf Jahren Anwendungsmöglichkeiten und Beispiele zur Biologischen Transformation von Industrien entwickelt werden. Das betrifft unterschiedlichste Sektoren, vom Leichtbau über die Textilindustrie bis zur Medizintechnik. Über die Gründung von Start-ups und neue Geschäftsmodelle in bestehenden Unternehmen sollen neue Arbeitsplätze in der Region geschaffen werden: von Fachkräften in Produktion, Vertrieb und Einkauf, über Spezialisten in Forschung und Entwicklung bis hin zu Assistenz- und Hilfskräften. „Wir wollen jungen, engagierten Menschen Raum für ihre Ideen geben – und damit auch gute Gründe, hier in der Region zu bleiben“, betont Städteregionsrat Dr. Tim Grüttemeier, der sich auch als Vorsitzender der Gesellschafterversammlung der Zukunftsagentur Rheinisches Revier immer wieder für gute Projekte aus der StädteRegion Aachen stark macht.

Der Baesweiler Bürgermeister Pierre Froesch denkt in die gleiche Richtung und freut sich, dass die Stadt Baesweiler als Standortpartner von „Bio4MatPro“ in ihrem Technologie- und Gründerzentrum (its) passende Räumlichkeiten und Beratungsleistungen zur Verfügung stellen kann. „Unser Ziel ist es hierbei möglichst viele dieser erfolgreichen Unternehmensgründungen in der Region anzusiedeln und zukunftssichere Arbeitsplätze am Standort Baesweiler zu ermöglichen.“ Mit dem dritten „Stern“ der Zukunftsagentur Rheinisches Revier ist nun der Weg frei, um die passenden Fördergelder für die notwendigen baulichen Veränderungen am its Baesweiler zu beantragen.

Veröffentlicht am 03.03.2021

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