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Hier erfahren Sie Einzelheiten zu den Ereignissen der Jahre 1933-1945

1933-1945

•    Nach der Macherübernahme der Nationalsozialisten am 31. Januar 1933 wurde das im Verlauf der letzten Jahre gewachsene System der demokratischen Selbstverwaltung des Landkreises und der Gemeinden ausgeschaltet. Eine regelrechte Absetzungswelle setzte bereits Mitte des Jahres 1933 ein, sodass bis Ende des Jahres 12 von insgesamt 19 Bürgermeistern im Landkreis ausgetauscht wurden. Per Gesetz wurden am 17.07.1933 sämtliche Zuständigkeiten des Kreistages auf die Kreisausschüsse übertragen, doch auch der Kreisausschuss verkümmerte in der Folge zu einem reinen Anhörungsorgan. Mit der „Deutschen Gemeindeordnung“, die am 30. Januar 1935 eingeführt wurde, wurde das „Führerprinzip“ in das Gemeindeverfassungsrecht eingeführt, und die Position des Verwaltungschefs, ob  Landrat oder Bürgermeister, wurde weiter gestärkt. 1939 verlor der Kreisausschuss sein Anhörungsrecht und das Protokollbuch wurde endgültig geschlossen.
   
•    Im Gegensatz zu den Verwaltungsleitern der meisten Kommunen im Landkreis und den übrigen Landkreisen im Aachener Regierungsbezirk überstand Landrat Classen die Säuberungswelle des Jahres 1933 unbeschadet. Wahrscheinlich verdankte er dies seinen überlegenen Verwaltungsfähigkeiten und seiner guten Anpassungsfähigkeit.  Classen „arrangierte“ sich mit der Partei, die ihren Einfluss auf die Kreispolitik stetig ausweitete. Obwohl Classen vor der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten dem Zentrum nahegestanden hatte, trat er am 24. April 1933 gemeinsam mit seinem Stellvertreter Dr. Schramm der NSDAP bei.

•    1934 wurde das Wasserwerk des Landkreises Aachen Mitglied des Wasserverbandes Schwammenauel und am 21. März konnte mit dem Bau der Kalltalsperre begonnen werden.

•    Im Mai 1936 wurde der Zweckverband für die Gemeindeverwaltungsschule gegründet in dem die 1921 gegründete Verwaltungsschule aufging. Ziel dieses interkommunalen Zweckverbandes war es „für die gleichmäßige Aus- und Fortbildung sowie Prüfung der Beamten, Angestellten und Anwärter der Gemeinden, Gemeindeverbände sowie der öffentlich-rechtlichen Sparkassen in den Städten und Landkreisen“ zu sorgen.

•    1938 wurde die landwirtschaftliche und gartenbauliche Berufsschule des Kreises ins Leben gerufen. Sie war vorgesehen für Jugendliche, die in der Land- und Forstwirtschaft, in Haushalten von Gutsbetrieben und in Gartenbaubetrieben tätig waren. 


•    Am 23. Mai 1938 wurde dem Landkreis Aachen durch das Preußische Staatsministerium die Führung eines Wappens genehmigt (Heutiges Wappen der StädteRegion Aachen).

•    Der Bau des Westwalls 1938 machte viele Gemeinden des Landkreises zu Großbaustellen. 15 von den 19 kreisangehörigen Kommunen waren von Baumaßnahmen betroffen. Insgesamt erstreckte sich die Höckerlinie im Kreisgebiet auf 20,6 km. Über 500 Bauwerke, wie Bunker wurden im Landkreis erstellt.

•    Zum 01. Januar 1942 wurde die Rheinische Elektrizitäts- und Kleinbahn-AG (REKA) mit der Aachener Kleinbahn-Gesellschaft (AKG) zur Aachener Straßenbahn- und Energieversorgungs-AG (ASEAG) vereinigt.

•    Eine funktionierende Verwaltung aufrechtzuhalten wurde ab Mitte des Jahres 1944 aufgrund der Kriegshandlungen immer schwieriger. Bereits am 14. Juli 1943 war der Vorderbau des Kreishauses an der Zollernstraße 10 bei einem Bombenangriff beschädigt worden und die oberen Stockwerke waren ausgebrannt. Bei einem zweiten Luftangriff am 11. April 1944 wurde das Amtsgebäude schließlich komplett zerstört. Neun Personen kamen insgesamt bei diesem schweren Luftangriff ums Leben. Die Kreisverwaltung fand in den Räumen des Kreisheimatmuseums in der alten Abtei in Kornelimünster notdürftig eine Unterkunft. Das Gesundheitsamt wurde in die Gebäude des Kreisaltersheims in Eschweiler verlegt.
•    Ab September 1944 verließen die Verwaltungsbehörden im Kreisgebiet ihren Wirkungsbereich. Nur in Stolberg und Alsdorf verblieben die Bürgermeister in ihrem Amtsbereich. Die Gemeinde- und Stadtverwaltungen wurden mit Akten und Dienstpersonal ins Siegerland verlegt, die Kreisverwaltung wurde nach Dillenburg (Sieg) verlegt.

•    Als letzte Stadt im Kreisgebiet kam Eschweiler am 22. November 1944 unter alliierte Befehlsgewalt. In Aachen wurde im Oktober 1944 eine Militärregierung eingerichtet, die auch schon für einen Teil des Kreisgebietes zuständig war.
 
•    Am 2. Dezember 1944 wurde Oberregierungsrat Hermann Sträter  auf Veranlassung der amerikanischen Militärregierung als Landrat des Landkreises Aachen eingesetzt.

•     Am 11. Dezember 1944 verschickte Landrat Sträter ein erstes Rundschreiben an die eingesetzten Bürgermeister der Städte und Gemeinden im Kreis. Vordringliche Aufgabe war die Sicherung der Lebensmittelversorgung der Bevölkerung.
 

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