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Prämiertes Projekt 1 - low tec / Fabian Seibert

Das Unternehmen „low tec“ wurde bereits im Dezember 1995 gegründet, um dem diakonischen Auftrag in der Arbeitsmarktpolitik professionell umsetzen zu können. Ziel ist, Menschen, die arbeitslos oder von Arbeitslosigkeit bedroht sind, dabei zu unterstützen, langfristig (wieder) ins Berufsleben zu finden, um selbst für ihr Auskommen sorgen zu können. Gemeinsam mit dem Aachener Künstler Fabian Seibert und weiteren Designern wurde das Label „low tec home“ entwickelt, das Interieurprodukte – Möbel und Designobjekte für zu Hause – entwirft, die von Langzeitarbeitslosen und Flüchtlingen produziert werden. „Beim Design und der Vermarktung der Produkte soll der Faktor Mitleid mit den Menschen, die hinter der Herstellung stehen, so weit in den Hintergrund treten wie möglich, um eine breite Zielgruppe zu erreichen“, erläutert Fabian Seibert. „Die low tec sieht jedoch das Risiko, dass die Protagonisten dabei andererseits nicht präsent genug sind.“ In diesem Spannungsfeld hat er mit Kooperationspartnern ein Konzept entwickelt, das gleichzeitig als zentrales Element eines sich mit dem Prozess verändernden Marketings dient: „Durch experimentelle Fotoshootings und Filmsequenzen arbeiten wir den Zusammenhang zwischen Objekt und den Menschen, die es produzieren, heraus. Ziel ist die Weiterentwicklung und Schärfung der Corporate Identity des Labels und die Darstellung der Akteure, ihrer Hintergründe und des Schaffensprozesses“, fasst Fabian Seibert zusammen. Heißt konkret, dass die Videokunst letztlich einer noch besseren Vermarktung zugute kommt. Mit ins Boot geholt haben die Projektpartner daher den Informatiker, Grimme-Preisträger und Fotografen Bartosz Plodowski sowie den Filmer Till Braun. Das Team traut sich in Shootings an ein heikles Thema heran: Defizite. Weder die Defizite der Protagonisten noch die in den Produktionsprozessen von low tec – Seibert erinnern daran, dass teilweise die Personen noch nicht einmal sprachlich verstünden, was sie überhaupt machen sollen, dass es stellenweise ein komplexes Vorantasten sei, die Produktion erst einmal in die Wege zu leiten – sollen verschwiegen werden. Aber auch nicht bloßgestellt oder degradiert: „Das Element des Defizits möchten wir abstrahieren und als anders, echt, nicht idealisiert, unperfekt nachvollziehbar machen“, erläutert er. Dass das durchaus witzig sein kann, und zwar auf eine durchweg sympathische, menschliche Art, die Hemmungen abbaut und neugierig macht auf mehr, das untermauern die Ergebnisse der ersten Shootings, die bereits auf Social-Media-Kanälen hochgeladen sind. Mittel- bis langfristig soll die Foto- und Videokunst aber als Teil des Marketings auf die Seite von „low tec home“ eingebunden werden. Neben den interessanten Produkten, die dort zu finden sind, machen auch die Einblicke „hinter die Kulissen“ Lust, diese mal anzuklicken: Ziel erreicht.

Kontakt

Kultur
Zollernstraße 10
52070 Aachen

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Tel: +49 241 5198-2664
Fax: +49 241 5198-82664
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Fax: +49 241 5198-85807
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