StädteRegion

StädteRegion Aachen. Der Fachkräftemangel stellt eine der größten Herausforderungen unserer Zeit dar: Aktuell sind laut einer Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung 84 Prozent der Unternehmen in Deutschland davon betroffen. Um dem Fachkräftemangel in der StädteRegion Aachen entgegenzuwirken, haben das Kommunale Integrationszentrum und das Goethe-Institut eine Zusammenarbeit vereinbart. „Zusammen mit dem Goethe-Institut für Südamerika wollen wir gezielt dafür sorgen, dass junge Menschen, die hier arbeiten und einen Beruf erlernen wollen, nach Deutschland kommen können. Dazu werden wir vor allem in Brasilien gezielt Deutschkurse anbieten und vor Ort auf ein Leben und unserem Land vorbereiten. Dann könne sich die jungen Menschen bei Unternehmen in der StädteRegion bewerben und - wenn sie eine Stelle finden - nach Deutschland kommen“, erklärt Dezernent Dr. Michael Ziemons den Kern der Vereinbarung.

Dem Kompetenzzentrum Integration und Arbeit (KIA) der StädteRegion Aachen wird im Rahmen der Zusammenarbeit vor Ort (in Aachen) eine zentrale Rolle zukommen. Hier arbeiten die für die Arbeitsmarktintegration neu zugewanderter Menschen zentralen Akteure (Ausländeramt, Jobcenter, Bundesagentur für Arbeit, Anerkennungsberatung, Sprachkursträger usw.) Hand in Hand. „Das Gothe Institut hat sich auch deshalb so schnell für die StädteRegion Aachen ausgesprochen, weil wir schon lange an einer Struktur arbeiten, wie wir Fachkräfte aus dem Ausland möglichst reibungslos in Arbeit bekommen können. Dazu gehört beispielsweise unser KIA, wo wir die wichtigsten Dienstleistungen und Beratungsangebote an einer Stelle zentral anbieten, um die Menschen in Arbeit zu bringen. Perspektivisch soll ein Welcome Center auch Unternehmen bei der Integration ausländischer Fachkräfte gezielt unterstützen“, so Ziemons.

Internationale Mitarbeitende bringen wertvolle Kompetenzen und neue Perspektiven mit, die Unternehmen in Deutschland dringend benötigen. Mit langjähriger Erfahrung qualifiziert das Goethe-Institut Menschen weltweit sprachlich sowie interkulturell und bereitet sie auf das Leben und Arbeiten in Deutschland vor. „Mit unserem Lern- und Informationsangebot und unserem globalen Netzwerk begleiten wir die Menschen über den gesamten Migrationsprozess“, so Dr. Matthias Makowski. „Unser Projekt „Vorintegration und Übergangsmanagement“ zeigt, wie wir den Migrationsprozess erfolgreich gestalten wollen", so der Leiter des Goethe-Instituts in Sao Paulo. Die Angebote des Projekts setzen nah am Menschen an und befassen sich mit den Bedürfnissen der Personen, die nach Deutschland kommen, um hier zu leben und zu arbeiten.  

Ende April, also kurz nach der Eröffnung des Kompetenzzentrums Integration und Arbeit (KIA), war der Leiter des Goethe-Instituts Südamerika ins Haus der StädteRegion Aachen gekommen, um über eine gezielte Kooperation nachzudenken. Nur zwei Monate später konnte die Vereinbarung jetzt unterzeichnet werden. Bundesweit ist die StädteRegion Aachen erst die zweite Kommune nach Herne, die eine derartige Kooperationsvereinbarung abschließen konnte. „Wir wollen in unserem KIA weniger Bürokratie und mehr möglich machen – genau dieser Gedanke hat auch das Goethe-Institut überzeugt“, bringt Ziemons es auf den Punkt.