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Wolf, Flächen-Photovoltaik und Tierseuchen. Viele Themen beim Austausch der StädteRegion mit der Landwirtschaft.

 

StädteRegion Aachen. Beim turnusmäßigen Gespräch der StädteRegion Aachen mit der Kreislandwirtschaft sind wieder viele aktuelle Themen besprochen worden. Die Palette reichte von der Rückkehr des Wolfes über den Flächenverbrauch durch Gewerbe und Photovoltaik-Anlagen bis hin zu der Afrikanischen Schweinepest. „Wir haben hier in der StädteRegion ein sehr gutes Verhältnis mit den Landwirten und sprechen lieber miteinander statt übereinander. Meist kann man dann Lösungen schaffen, mit denen beide Seiten leben können“, fasste Städteregionsrat Dr. Tim Grüttemeier zusammen. 
„Es wird heutzutage als Landwirt immer schwerer, Felder zu einem vernünftigen Preis zu pachten oder gar zu kaufen. Die Flächenkonkurrenz wird immer größer. Das betrifft zum einen die Versiegelung für Wohnungen oder Gewerbe. Zunehmend aber auch Flächen-Photovoltaik Anlagen." Was der Vorsitzende der Kreisbauernschaft Aachen, Bernd Kockerols, sagt, ist nicht neu, macht den Landwirtinnen und Landwirten in der Region aber immer mehr Sorgen. Teils würden den Landbesitzern durch Firmen, die Photovoltaik im großen Stil betreiben, weitaus höhere Pachtzahlungen angeboten als ein Landwirt leisten kann. Besonders bei Flächen neben einer Autobahn oder einer Bahnstrecke haben Kommunen kaum Einfluss auf diese „priorisierten“ Vorhaben. „Hier gehen uns beste Ackerböden dauerhaft verloren“, so Kockerols. 


Die Entwicklung von neuen Gewerbeflächen erfolge laut Dr. Grüttemeier allerdings zwischenzeitlich im regionalen Konsens über gebündelte Pools und nicht mehr in jeder Ortschaft. „Dennoch brauchen wir im Strukturwandel auch Flächen für Gewerbe, um die notwendige Transformation zu schaffen. Dafür haben wir uns auf die Bereiche rund um den Forschungsflugplatz Würselen-Aachen am Kraftwerk Weisweiler sowie in Kinzweiler verständigt.“ 


Ein zweites großes Thema war der Wolf, der zwischenzeitlich auch offiziell in der StädteRegion heimisch geworden ist. Trotz der Rückstufung auf EU-Ebene von „streng geschützt“ in „geschützt“ bedeute das keineswegs, dass Wölfe jetzt einfach jagbar wären. „Das geht nur unter ganz bestimmten Bedingungen bei echten Problemwölfen. Dann muss der Jäger aber auch nachweisen, dass er tatsächlich den richtigen Wolf geschossen hat. Das ist in der Praxis kaum umsetzbar,“ weiß Jonas Theegarten von der Unteren Naturschutzbehörde zu berichten. Für die Landwirtschaft ist die Ausbreitung des Wolfes gerade im Südraum ein großes Thema. Hier besteht die Angst, dass die Weidehaltung in der Eifel irgendwann kaum noch möglich sein wird.
Auch wenn es in der StädteRegion Aachen im NRW-Vergleich nur sehr wenige und zahlenmäßig geringe Schweinebestände gibt, war die Afrikanische Schweinepest, die mittlerweile bei mehreren Wildschweinen aus dem Kreis Olpe nachgewiesen wurde, ein weiteres Thema. Hier wurde auf die bekannten Vorsorgemaßnahmen hingewiesen, um wirtschaftliche Schäden möglichst zu vermeiden. Gleiches gelte übrigens auch für die bestehenden Schutzmaßnahmen gegen die Maul- und Klauenseuche.  


Viele weitere Themen wurden bei dem Austausch in vertrauensvoller Atmosphäre besprochen. Die Palette reichte dabei von der Krähen- und Taubenbejagung über die Änderung des Landschaftsplans für Eschweiler und Stolberg, Probleme durch Waschbären bis hin zur Wasserentnahme aus Flüssen, Bächen und dem Grundwasser bei Trockenheit. Auch hier wollen sich die Landwirtschaft und StädteRegion weiterhin eng abstimmen.

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