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Tierische Ausschussitzung: „Elma“ sorgt für positive Stimmung. Wie eine Hundedame zum Therapiemotivator wird.


StädteRegion Aachen. Ein leises „Wuff“ hört man eher selten im Mediensaal des Hauses der StädteRegion Aachen. Hundedame Elma ist die jüngste Mitarbeiterin der StädteRegion Aachen und hat in der letzten Sitzung des Kinder- und Jugendhilfeausschusses der StädteRegion Aachen für positive Stimmung gesorgt. Die zwei Jahre alte Australien Labradoodle-Hündin gehört zu Lea Bertram, Psychologin und Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin. Die beiden arbeiten gemeinsam in der Familienberatungsstelle der StädteRegion Aachen in Stolberg und sind ein eingespieltes Team.

„Eine wissenschaftliche Studie der Humboldt-Universität in Berlin hat ergeben, dass die Schmerzbewältigung in Begleitung von Hunden verbessert und die Schmerztoleranz erhöht wird“, erklärt Lea Bertram. „Ich habe bei meiner Arbeit mit Kindern vor allem die Erfahrung gemacht, dass sie, wenn Elma dabei ist, weniger negative Gefühle und eine höhere Therapiemotivation haben“, erzählt sie weiter. Im Gegensatz zu medizinischen Assistenzhunden ist Elma als Therapiebegleithund nur stundenweise im Einsatz und sonst ein ganz normaler Haushund.

Für ihren „Job“ wurde Elma speziell ausgebildet. Nach dem Durchlaufen der üblichen Welpen- und Hundeschule hat Elma Kurse besucht, in denen sie Gehorsam und eine gute Sozialisation erlernt hat. Dabei wurde sie unter anderem mit verschiedenen Reizen konfrontiert und einem Verhaltens- und Wesenstest unterzogen. Außerdem gab es einen Check durch das Veterinäramt der StädteRegion Aachen. Auch Hundemama Lea Bertram musste Theorie büffeln: Themen wie Gesundheit, Anatomie, Tierschutz, Körpersprache, etc. standen auf dem Programm.

„Ich merke, dass die Menschen, mit denen wir zusammenarbeiten, deutlich entspannter sind, wenn Elma dabei ist. Die Kinder und Jugendlichen haben weniger Ängste vor der Beratungssituation, man merkt schnell, dass sich die Stimmung ändert“, erklärt Lea Bertram.

Bei ihr, Elma und den anderen Mitarbeitenden in der Familienberatungsstelle in Stolberg werden Kinder, Jugendliche und Eltern zum Beispiel bei folgenden Fragen und Themen beraten und begleitet:
 

  • Probleme und Konflikte im Familienleben,
  • Familienformen (Patchwork-, Regenbogenfamilien u.a.),
  • Trennung und Scheidung, 
  • Erziehungsfragen, 
  • Entwicklungsphasen (z.B. Trotzphase, Pubertät),
  • Identitätsentwicklung und Sexualität,
  • Schwierigkeiten im Sozialverhalten,
  • Verhaltensauffälligkeiten, 
  • Umgang mit psychischen Belastungssituationen,
  • Kindergarten- und Schulprobleme.

Das vielfältige Angebot reicht von der testpsychologischen Diagnostik über Einzel- und Familiengespräche bis hin zu bedarfsorientierten Gruppenangeboten für Eltern und Kinder. Es richtet sich auch an Fachkräfte aus dem pädagogischen Bereich und ist kostenlos. Bei der Arbeit mit Elma bauen die Kinder und Jugendlichen zum Beispiel einen Parcours aus großen Schaumstoffbauklötzen auf, durch den sie Elma führen dürfen. Hierbei wird die Konzentration und Kommunikation gefördert. Elma hört auf die Kommandos, sodass die Kinder ein Erfolgserlebnis haben, das ihr Selbstwertgefühl enorm steigert. In den wenigen Fällen, in denen es Vorbehalte oder Ängste in Bezug auf Elma gibt, wird auf andere Räume ausgewichen. Im Mediensaal im Haus der StädteRegion ist Elma jedenfalls jederzeit wieder herzlich willkommen, da war man sich fraktionsübergreifend einig und voll des Lobes für die kleine Hundedame.

Kontakt

Amt für Kinder, Jugend und Familie
Zollernstraße 10
52070 Aachen
Tel: +49 241 5198-2478
Fax: +49 241 5198-80007

jugendamt@staedteregion-aachen.de