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Gütesiegel der Ombudspersonen der StädteRegion Aachen ans Itertalklinik Seniorenzentrum „Stolberg-Mitte“ verliehen.

StädteRegion Aachen. „Mein Dank gilt allen Mitarbeitenden, dem Bewohnerbeirat und natürlich allen Bewohnerinnen und Bewohner“, freut sich Sandra Tittel über das Gütesiegel der Ombudspersonen der StädteRegion Aachen und hält die Urkunde fest in der Hand. Sie leitet das Itertalklinik Seniorenzentrum „Stolberg-Mitte“, das jetzt ausgezeichnet wurde. Neben der Bestätigung für besondere Orientierung der Arbeit an den Bedürfnissen der Bewohnerinnen und Bewohner hat die Auszeichnung für die Einrichtung auch noch eine weitere, besondere Bedeutung. Die Hochwasserkatastrophe 2021 hatte im Seniorenzentrum schwere Schäden verursacht. Damals mussten die Bewohnerinnen und Bewohner verlegt werden. Keine leichte Zeit. Noch heute ist man vor Ort noch mit Arbeiten beschäftigt. Das Team kümmert sich währenddessen „mit Herz und Verstand“, sagt Tittel.
Das Gütesiegel können Einrichtungen beantragen, die besondere Leistungen bei der Unterbringung und Versorgung ihrer Bewohnerinnern und Bewohner erbringen. Dafür müssen verschiedene Richtlinien geprüft und Fragen beantwortet werden. Hier geht es um Kategorien wie Hygiene, Mitbestimmung, Serviceleistung, interkulturelle Aspekte, Freizeit, Essen und Trinken, Personalfürsorge oder Begleitung am Lebensende. Im Itertalklinik Seniorenzentrum „Stolberg-Mitte“ gibt es 67 vollstationäre Pflegeplätze, die auf drei Wohnbereiche aufgeteilt sind. Zur Feier des Tages gab es von Seiten der Geschäftsführung auch noch eine finanzielle Anerkennung für das Team. Etliche Bewohnerinnen und Bewohner waren der Einladung gefolgt, an der Feier teilzunehmen – bei Live-Klaviermusik, Kuchen und Häppchen.
„Es gibt ältere Menschen oder auch deren Angehörige, die rufen mich an und fragen, welche Häuser und Einrichtungen aktuell ein Gütesiegel haben. Danach richten manche ihre Suche nach einem Seniorenheim“, erzählt Kunibert Matheis. Er ist ehrenamtliche Ombudsperson der StädteRegion Aachen und betreut gemeinsam mit seiner Mitstreiterin Brigitte Hinkelmann circa 70 Alten- und Pflegeeinrichtungen in der StädteRegion Aachen. Nur 15 davon haben ein aktuell gültiges Gütesiegel, weil die anderen es entweder (noch) nicht beantragt haben, oder die Richtlinien nicht erfüllt sind. Die Probleme, Sorgen und Wünsche, mit denen sich die Bewohnerinnen und Bewohner, Angehörige oder auch das Pflegepersonal und die Heimleitungen an die Ombudspersonen der StädteRegion wenden, sind völlig verschieden. „Die Themen, die uns in diesen Gesprächen begegnen, reichen von Unzufriedenheit mit dem Essen, dem Fernsehsignal oder dem Waschservice bis hin zu Streitereien zwischen Angehörigen und dem Pflegepersonal oder unter Bewohnerinnen und Bewohnern“, fasst Kunibert Matheis zusammen. Alle zwei Jahre führen sie Regelbesuche in den Einrichtungen durch. Bei ihrer Arbeit suchen sie vor allem den Austausch zum Beirat der Einrichtungen, wie auch zuletzt im Itertalklinik Seniorenzentrum „Stolberg-Mitte“. Das Gütesiegel der Ombudspersonen ist vier Jahre gültig.
Obwohl die Arbeit der Ombudspersonen mittlerweile im Wohn- und Teilhabegesetz (WTG) verankert ist, gibt es noch viele Kommunen und Landkreise, die noch keine Ombudspersonen haben. Einige davon haben sich schon bei den städteregionalen Ombudspersonen informiert, wie es hier gehandhabt wird. „Wir sehen die Ombudspersonen als Mediatoren, die vieles klären können, wo die WTG-Behörde (Heimaufsicht) keine rechtliche Grundlage haben, um einzuschreiten“, erklärt Andreas Moetz, zuständig für Angelegenheiten nach dem Wohn- und Teilhabegesetz bei der StädteRegion Aachen, in dessen Arbeitsgruppe die ehrenamtlichen Ombudspersonen begleitet und unterstützt werden. Die häufigsten Beschwerden, die bei der WTG-Behörde eingehen beziehen sich auf die Pflegequalität, soziale Betreuung, Umgangsformen von Personal oder Leitung, Überlastung, Kommunikation mit rechtlichen Betreuenden oder Heimkosten. In Fällen, in denen sich die Beschwerden bestätigt haben, werden die Einrichtungen zur Mängelbeseitigung beraten oder entsprechende Maßnahmen ergriffen.
Die Ombudspersonen bewegen sich in einem Spannungsfeld zwischen der Erfüllung der Erwartungen von Angehörigen und Bewohnern, der Gewährleistung von Sicherheit und dem rechtlichen Rahmen. „Es ist eine interessante Aufgabe, für ältere Menschen da zu sein. Manchmal hilft es auch, einfach mal nur die Hand zu halten und zuzuhören. Und nicht selten verdrücke ich nach den Begegnungen mit den Bewohnerinnen und Bewohnern auch ein Tränchen“, gibt Matheis zu. Er wünscht sich, dass in Zukunft mehr junge Menschen ein Ehrenamt übernehmen und sich für ältere Menschen engagieren.
Wer die Hilfe der Ombudspersonen in Anspruch nehmen möchte, kann dies jeden Mittwoch in der Sprechstunde von 10 bis 12 Uhr im Haus der StädteRegion Aachen tun. Die Ombudspersonen sind außerdem per Mail (ombudsperson@staedteregion-aachen.de) und telefonisch (0241/ 5198 5424) erreichbar.

Kontakt
Ombudsperson
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Aachen
Tel: +49 241 5198-5424
ombudsperson@staedteregion-aachen.de
Kontakt
Amt für Soziales und Senioren
Zollernstraße
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Aachen
soziales@staedteregion-aachen.de