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Gemeinsam Gewalt gegen Frauen bekämpfen: Bundesweites Vernetzungstreffen der Koordinierungsstellen zur Umsetzung der Istanbul-Konvention.
StädteRegion Aachen. Gewalt gegen Frauen geht uns alle an. Rund 50 Teilnehmende haben sich jetzt im Haus der StädteRegion Aachen zwei Tage lang über Schutz, Gleichberechtigung und Prävention ausgetauscht - beim bundesweiten Vernetzungstreffen der Koordinierungsstellen zur Umsetzung der Istanbul-Konvention. Die Istanbul-Konvention ist das Übereinkommen des Europarats zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt. Bei der gemeinsamen Veranstaltung der Bundesarbeitsgemeinschaft (BAG) kommunaler Frauenbüros und Gleichstellungsstellen und der Gleichstellungsstelle der StädteRegion Aachen gab es unter anderem Vorträge zum Gewalthilfegesetz und dem Projekt „Gewaltlos STARK“ (SKM Aachen e.V.).
„Nur durch starke Koordinierungsstellen, die Akteurinnen und Akteure vernetzen und den Austausch fördern, wird die Istanbul-Konvention lebendig – in konkretem Handeln, Schutz und Veränderung“, erklärt die stellvertretende Gleichstellungsbeauftragte der StädteRegion Aachen, Nadine Pier. In verschiedenen Workshops wurden Erfahrungen ausgetauscht und Wissen geteilt. „Die Veranstaltung war sehr inspirierend. Es war mir eine große Ehre das bundesweite Netzwerktreffen in diesem Jahr zu organisieren und ich freue mich schon auf das nächste Treffen im kommenden Jahr in Frankfurt am Main“, so Pier weiter.
Städteregionsrat Dr. Tim Grüttemeier und Aachens Oberbürgermeister Dr. Michael Ziemons bedankten sich bei allen, die sich täglich – beruflich oder ehrenamtlich – mit Mut, Fachwissen und Empathie gegen Gewalt gegen Frauen einsetzen. „Wir müssen dafür Sorge tragen, dass Angebote vorhanden und gut vernetzt sind. Wir sind als Kommunen die erste Anlaufstelle für Betroffene, aber auch die Ebene, auf der Netzwerke geknüpft, Ressourcen gebündelt und konkrete Hilfsangebote geschaffen werden. Darum ist die Arbeit der kommunalen Koordinierungsstellen so unverzichtbar – sie machen die Istanbul-Konvention vor Ort lebendig“, so Dr. Tim Grüttemeier.
Aachens Oberbürgermeister Dr. Michael Ziemons blickte eindrücklich auf den Mord an einer jungen Frau auf einem Baumarkt-Parkplatz in Aachen-Brand vor zwei Jahren zurück: „Ich fühle noch genau den Moment, als der bewegende Anruf des Sohnes meiner Mitarbeiterin kam, der das Geschehen miterlebt hat. Meine feste Überzeugung ist es, dass die Erziehung von jungen Männern am Ende der beste Frauenschutz ist. Wir müssen zwingend in der Bewusstseinsbildung ansetzen. Hier geht es nicht nur um eine Armlänge Abstand“, so der Oberbürgermeister, auch mit Blick auf die Ausschreitungen in der Kölner Silvesternacht vor zehn Jahren. Die StädteRegion Aachen ist bemüht, Lücken in den Versorgungsstrukturen von sexualisierter Gewalt betroffenen Frauen und Mädchen durch die Fachberatungsstellen und Frauenhäuser in der StädteRegion zu identifizieren und zu schließen. So war unter anderem eine Analyse zu dem Thema vom Amt für Inklusion und Sozialplanung beauftragt worden.
Die Bundessprecherinnen der BAG kommunaler Frauenbüros und Gleichstellungsstellen, Dr. Marie-Luise Löffler und Sahra Vafai, schätzen den Austausch beim jährlichen Vernetzungstreffen: „Vernetzung ist das A und O. Der bundesweite Wissenstransfer und die Einbringung unterschiedlicher Perspektiven in den Erfahrungsaustausch helfen auf kommunaler Ebene, vor Ort Strukturen aufzubauen“, so Dr. Marie-Luise Löffler. „Die BAG weiß, wie wichtig die Umsetzung der Istanbul Konvention ist und hat dazu eine Arbeitsgruppe, die sich nur mit dieser Thematik auseinandersetzt. Daher freuen wir uns, Teil des Netzwerks auch hier vor Ort zu sein", ergänzt Sahra Vafai.
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