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StädteRegion Aachen. „Es ist einfach erfüllend, sich um alte Bäume zu kümmern“, schwärmt Maximilian Stephan, Fachagrarwirt für Baumpflege und Baumsanierung und begutachtet mit seinem Kollegen Simon Bougé die Baumkrone der Winterlinde an der Marienkapelle in Roetgen. „Unser Ziel ist es, alte Bäume so lange es geht zu erhalten, indem wir sie sukzessive auf Grund mancher Schädigungen zurückschneiden, um Last herauszunehmen“, erklärt er weiter. Die Winterlinde in Roetgen ist eines von mehr als 200 Naturdenkmalen in der StädteRegion Aachen, die noch bis zum 19. September überprüft werden. Dafür hat die Untere Naturschutzbehörde der StädteRegion Aachen ein Sachverständigenbüro beauftragt. Die Winterlinde müsste ihrer stattlichen Größe nach (18 Meter Höhe, 119 Zentimeter Stammdurchmesser, 374 Zentimeter Stammumfang, 15 Meter Kronendurchmesser) über 250 Jahre alt sein. Durch alte Fotos dokumentiert ist, dass sie bereits 1910 ein großer Baum war.

Unterstützt werden die Baumsachverständigen von Mitarbeitenden der Lebenshilfe Aachen e.V. Auf einer Arbeitsbühne, die sich bis zu 30 Meter hoch ausfahren lässt, können die Gutachter die Baumkronen aus nächster Nähe untersuchen und auch versteckte Mängel entdecken. „Wir schauen uns den Wurzelraum, den Stamm und die Krone an. Dabei achten wir auf abgestorbene und abgebrochene Äste oder sonstige Sachen, die durch Sturm oder Wetterereignisse entstehen können. Dann entscheiden wir, ob womöglich Maßnahmen wie eine Kronensicherung durch Seile durchgeführt werden müssen“, beschreibt Maximilian Stephan die einzelnen Arbeitsschritte. Die Sachverständigen achten auch darauf, dass die Bäume nicht in den Straßenraum hineinragen oder an Gebäuden scheuern und schneiden bei Bedarf auch Gehwege oder Parkplätze frei. Außerdem überprüfen sie schon vorhandene Kronensicherungen.

Die letzten Unwetter und Sturmereignisse sind nicht spurlos an den Naturdenkmalen vorbeigezogen. Zwar sind der Baumbestand und die Vitalität der Bäume generell in Ordnung, „es gibt aber einige Bäume, an denen zum Beispiel Kronenteile ausgebrochen sind. So mussten in Stolberg-Mausbach auf Grund der Sturmereignisse in den letzten Monaten mehrere Linden nachgearbeitet und abgebrochene Äste entfernt werden“, erinnert sich Maximilian Stephan.

An der Roetgener Winterlinde ist bis auf ein paar tote Äste aber alles in Ordnung. Die Daten zu ihrem Wurzelstamm, ihrer Krone, Schadsymptomen, Entwicklungsphase, Kronenform und vielem mehr tragen die Gutachter digital mit der App ARBONET ins Baumkataster ein. Hier können sie auch Fotos abgespeichern und alle Daten mit den Eintragungen der Vorjahre abgleichen.

Als Naturdenkmale gelten bestimmte Landschaftselemente wie besonders schützenswerte Bäume. Die Winterlinde an der Marienkapelle in Roetgen ist Nistplatz etlicher heimischer Vogelarten. Bei ihr fühlen sich auch Käfer und andere Insekten wohl. „Auch kleine Fledermäuse verstecken sich gerne in den Baumhöhlen“, fügt Simon Bougé hinzu.

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