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„Brandbrief Mobilfunk“: StädteRegion Aachen geht geschlossen auf Mobilfunkanbieter zu. Erste Reaktionen und weitere Schritte.

 

StädteRegion Aachen. Für die Menschen in Teilen der StädteRegion Aachen stellt die Mobilfunkabdeckung schon seit längerer Zeit ein Problem dar. Es gibt Bereiche, die so schlecht versorgt sind, dass dort regelmäßig Verbindungsabbrüche auftreten. Die StädteRegion Aachen hat deshalb gemeinsam mit den Kommunen ein offizielles Anschreiben an die bundesweit tätigen Telekommunikationsunternehmen versandt. Ziel ist es, die Mobilfunkversorgung in der gesamten StädteRegion Aachen deutlich zu verbessern und bestehende Versorgungslücken zu schließen.

In dem Schreiben wird auf die Ergebnisse aktueller Messungen hingewiesen, die im Auftrag der Stabsstelle Strukturentwicklung, Tourismus, Europa und Ehrenamt der StädteRegion Aachen durchgeführt wurden. Diese haben gezeigt, dass es nach wie vor in vielen Ortsteilen deutliche Defizite bei Sprachqualität, Netzabdeckung und Datenübertragung gibt. Besonders problematisch ist die Situation in den Grenzlagen zu Belgien und den Niederlanden: Hier wählen sich Mobiltelefone häufig in ausländische Netze ein, was zu schlechter Verbindungsqualität, höheren Kosten und instabilen Datenraten führt. Betroffen sind unter anderem Wohngebiete, touristische Orte und Verkehrsachsen.

„Es ist wichtig, dass wir hier in der Region gemeinsam auftreten und nicht jede Stadt etwas alleine macht. Wenn wir das als StädteRegion gebündelt für über 580.000 Menschen vortragen, hat das auch bei den Netzbetreibern noch mal eine ganz andere Durchschlagskraft“, erklärt Städteregionsrat Dr. Tim Grüttemeier bei einem Termin an der deutsch-belgischen Grenze bei der Wanderstation Roetgen. „Auch wenn klar ist, dass die Kommunen es nicht bei den Netzbetreibenden einfordern, sondern nur darum bitten können“, fügt er hinzu.  

In dem Brandbrief wird betont, dass eine leistungsfähige Mobilfunkversorgung nicht nur für die private Nutzung von großer Bedeutung ist, sondern auch für die Standortattraktivität, die Sicherheit der Bevölkerung und die digitale Wettbewerbsfähigkeit. Gerade in einer Zeit, in der Homeoffice, mobile Anwendungen und digitale Dienste zum Alltag gehören, sei eine stabile Netzqualität unverzichtbar. Initiiert und versandt wurde das Schreiben von Jorma Klauss, Bürgermeister der Gemeinde Roetgen, in seiner aktuellen Funktion als Vorsitzender der Konferenz der Hauptverwaltungsbeamten in der StädteRegion. Unterstützung bekam Klauss von der Stabsstelle Strukturentwicklung, Tourismus, Europa und Ehrenamt der StädteRegion Aachen. Eng eingebunden war auch die Mobilfunkkoordination der Stadt Aachen.

Erste Rückmeldungen sind bereits von 1&1 Mobilfunk und der Deutschen Telekom eingegangen. Auch Vodafone zeigte sich gesprächsbereit. Eine Antwort von O2 Telefónica steht zum jetzigen Zeitpunkt noch aus. Am 21. November ist ein Runder Tisch mit allen Mobilfunknetzbetreibern geplant. „Das ist positiv und wir hoffen, damit unsere Region weiter nach vorne bringen zu können. Wir haben die klare Erwartungshaltung, das was passiert in den unterversorgten Gebieten“, so Jorma Klauss. „In Roetgen kumuliert alles, was es an Mobilfunkproblemen gibt“, sagt er augenzwinkernd. Hier an der belgischen Grenznähe und ebenso entlang der Grenze zu den Niederlanden steht in einigen Fällen gar kein deutsches Funknetz zur Verfügung, während belgische und niederländische Mobilfunknetze auf städteregionalem Gebiet sehr stark sind.

In Grenznähe haben sich die rechtlichen Vorgaben dahingehend geändert, dass jetzt auch hier deutsche Mobilfunknetzbetreiber stärkere Anlagen aufstellen können. „Wir hoffen darauf, dass die Mobilfunknetzbetreiber das auch zeitnah tun werden und dass entsprechend Lückenschlüsse erfolgen. Die Mobilfunkversorgung ist eine entscheidende Infrastruktur für Lebensqualität, Wirtschaft und Zukunftsfähigkeit unserer Region. Dass bereits erste Anbieter Gesprächsbereitschaft zeigen, ist ein wichtiges Signal. Unser Ziel ist es, gemeinsam mit den Unternehmen konkrete Verbesserungen für die Menschen in der StädteRegion zu erreichen“, so Städteregionsrat Dr. Tim Grüttemeier abschließend.

Die StädteRegion Aachen und ihre Kommunen werden die weiteren Gespräche aktiv begleiten und über Fortschritte informieren. Alle weiteren Informationen zur Mobilfunkversorgungsanalyse 2023/2024 sind hier zu finden: https://www.staedteregion-aachen.de/mobilfunkversorgungsanalyse.
 

Kontakt

Strukturentwicklung, Tourismus, Europa und Ehrenamt
Zollernstraße 20
52070 Aachen
Tel: +49 241 5198-2336