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Geldsegen für städteregionale Förderschulen: Regenbogen-, Kleebach- und Roda-Schule erhalten verbleibendes Vermögen des Schullandheimverein Paustenbach e.V.

StädteRegion Aachen. „Es ist uns ganz wichtig, dass wir an der Stelle auch außerhalb des Schulbudgets helfen können. Wir haben an den drei Schulen darüber gesprochen, was mit dem Geld sinnvoll gemacht werden könnte. Es gibt da ganz viele Ideen von der Gestaltung des Außengeländes bis hin zu Lehrmaterialien. Jeder Euro zählt“, fasst der Bildungsdezernent der StädteRegion Aachen, Markus Terodde zusammen. Der Städteregionstag hatte im Juli beschlossen, das verbleibende Vermögen des aufgelösten Vereins für das Schullandheim der StädteRegion Aachen in Paustenbach – Schullandheimverein e.V. - in Höhe von 29.261,19 Euro für Projekte der drei städteregionalen Förderschulen Regenbogenschule (Stolberg), Kleebach-Schule (Aachen) und Roda-Schule (Herzogenrath) zu verwenden. Die entsprechenden Spendenschecks in Höhe von je 9.753,73 Euro wurden jetzt von Markus Terodde und dem ehemaligen Vorsitzenden des Schullandheimvereins Paustenbach, Kunibert Matheis, an die entsprechenden Fördervereine der Schulen übergeben. „Es war der Politik ein besonderes Anliegen, das Geld an die Schulen mit dem Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung zu geben. Für mich persönlich ist es ein Abschiedsgeschenk“, erklärt Matheis, der selbst aus Paustenbach stammt und jetzt als Städteregionstagsmitglied ausscheidet.
„Wir sind immer gerne mit den Schülerinnen und Schülern ins Schullandheim nach Paustenbach gefahren – bis ins Schließungsjahr“ erinnert sich Andrea Pfeiffer, die Schulleiterin der Roda-Schule in Herzogenrath. Sie freut sich, dass ein Teil des verbleibenden Geldes nun dem „Verein zur Förderung behinderter Kinder und Erwachsener in Herzogenrath e.V.“ zu Gute kommt. „Unser Förderverein hat schon sehr viel für uns angeschafft. Von den Einrichtungen für einen Snoozle-Raum und eine Backstube über eine Kletterwand bis hin zu Therapiewannen“, erzählt sie. Auch die beiden Roda-Schülerinnen Kim und Mieke aus der Berufspraxisstufe strahlen, als sie den Spendenscheck sehen. Aufgeregt erzählen sie von einem Musical, das die Theater AG zuletzt erarbeitet und aufgeführt hatte. „Dieser Auftritt hat den Schülerinnen und Schülern Rückenwind gegeben. Wir möchten solche Theaterprojekte in Zukunft gerne ausweiten. Vielleicht auch mit Künstlerinnen und Künstlern zusammenarbeiten, mit einem Abschluss auf einer großen Bühne“, gibt der stellvertretende Schulleiter Stefan Peters Einblicke in die ersten Überlegungen zur Verwendung der Spende. „Unser Förderverein bezuschusst auch Klassenfahrten für Familien am Rande des Existenzminimums, damit alle mitfahren können. Außerdem haben wir einen großen Zuwachs an Kindern aus dem Autismus-Spektrum-Bereich, die speziell abgeschirmte Arbeitsplätze mit Geräuschreduzierung brauchen“, ergänzt Andrea Pfeiffer die „Wunschliste“ für die insgesamt 262 Schülerinnen und Schüler an der Roda-Schule.

Viele Ideen zur Verwendung der Spende hat man auch an der Kleebach-Schule in Aachen-Eilendorf. Sie ist mit 321 Schülerinnen und Schülern eine der größten Förderschulen mit dem Schwerpunkt Geistige Entwicklung im Regierungsbezirk Köln. Fast die Hälfte der Schülerinnen und Schüler haben eine Autismus-Spektrum-Störung. Der Förderverein der Kleebach-Schule, die Behindertenhilfe Aachen e.V., hilft unter anderem bei der Finanzierung der Schulbusse, der Ausstattung mit therapeutischen Geräten oder der Finanzierung von Klassenfahrten und Ausflügen. „Wir stimmen in der Lehrerkonferenz immer gemeinsam über Anschaffungen ab. Da unsere Schülerzahlen seit Jahren enorm ansteigen, planen wir neue Spielgeräte für das Außengelände anzuschaffen, wie z.B. eine Nestschaukel oder Hängematte zum Entspannen. Denn Schaukeln unterstützt die motorische und sensorische Entwicklung, fördert die Konzentration und wirkt beruhigend auf das Nervensystem“, erzählt Schulleiterin Ulrike Rutert. Die stellvertretende Schulleiterin Atossa Klebb fügt hinzu: „Außerdem könnten wir ein neues Wasserbett und ein Musikkissen gebrauchen, mit dem Musik spürbar wird. Wir machen unsere Arbeit mit ganz viel Herzblut und Humor, anders könnten wir das auch gar nicht“, verrät sie.
An der Regenbogenschule in Stolberg wird die Spendenübergabe von einem freundlichen „Wuff“ begleitet. Schulhund Emil holt sich seine Streicheleinheiten ab. Stolz zeigt Schulleiterin Petra Schnitzler die fortschreitenden Bauarbeiten am Neubau. Hier entstehen neben einem großen Foyer und einer Mensa unter anderem Fachräume wie ein Bewegungsraum und eine Holzwerkstatt. „Wir wollen die große Einweihung im nächsten Jahr mit einer Zirkuswoche feiern, dafür können wir die Spende sehr gut gebrauchen“, erzählt sie. „Wir wissen immer, dass wir mit unseren Anliegen ein Gehör bei der StädteRegion finden, das ist ein Geschenk“, fügt Petra Schnitzler hinzu. „Da bekomme ich ja Gänsehaut“ reagiert der erste Vorsitzende des Fördervereins der Regenbogenschule, Holger Peters, auf den Spendenbetrag. „Einen Teil des Geldes können wir auch für die laufenden Kosten des Tierhofes nutzen“ erzählt er. Denn neben 220 Schülerinnen und Schülern bestreiten hier auch Schafe, Schweine, Ziegen, Hühner, Hasen und Meerschweinchen ihren Alltag. „Vor allem die Schülerinnen und Schüler mit Autismus-Spektrum-Störung haben einen besonderen Zugang zu den Tieren. Für sie ist es sehr beruhigend zum Beispiel ein Huhn auf dem Arm zu halten“, erklärt die stellvertretende Schulleiterin Sarah Simons.
Bildungsdezernent Markus Terodde ist regelmäßig an den städteregionalen Schulen zu Gast. Der große Zuwachs an Schülerinnen und Schülern mit dem Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung und der damit verbundene Personal- und Raummangel ist an der Regenbogen-, Kleebach- und Roda-Schule deutlich zu spüren. „Dank der Entscheidung des Städteregionstages können zumindest die Fördervereine durch die Spenden wieder ein bisschen Luft holen“, freut er sich.

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