StädteRegion Aachen. Schulen stehen täglich vor vielen pädagogischen und organisatorischen Herausforderungen. Vor allem wenn es darum geht, das Recht eines jeden Kindes und Jugendlichen auf Bildung umzusetzen – und das unabhängig von Geschlecht, 
Herkunft, Aussehen, Religionszugehörigkeit, sozialem Status, Herkunftssprache oder Lern- und Leistungsvermögen. Zur Unterstützung bietet das Kommunale Integrationszentrum (KI) der StädteRegion Aachen verschiedene Angebote an. „Wir können von den Fachkräften an den Schulen und Kitas nicht erwarten, dass sie jedes Förderprogramm im Detail kennen. Wir nehmen ihre Anliegen gerne auf und überlegen dann, welches Angebot passend ist. Niemand muss Themen wie beispielsweise Radikalisierung oder Islamismus alleine stemmen“, erklärt KI-Leiter Jan Röder. Die Angebote reichen von fachlich fundierten Informationen über didaktische Materialien bis zu Hinweisen zu Beratungs- und Servicestellen sowie Literatur zu den Themenbereichen

  • Antidiskriminierung,
  • Antisemitismus,
  • Islamismus,
  • Rassismus und Rassismuskritik,
  • Rechtsextremismus,
  • Empowerment,
  • Demokratieförderung,
  • Mehrsprachigkeit sowie
  • Extremismus und Radikalisierung.

„Gerne begleiten wir Interessierte zum Beispiel im Bereich der diversitätssensiblen Kita- und Schulentwicklung“, ermutigt Julia Werner vom Bereich Bildung im KI. „Wir helfen bei der Planung einer Veranstaltung oder Qualifizierung für ein Kollegium, unterstützen bei der Suche nach Referentinnen und Referenten für einen Pädagogischen Fachtag oder geben Informationen zur Beantragung von Fördermitteln“, so Werner weiter. Sie ist gemeinsam mit ihrer Kollegin Claudia Janetzko für die Sekundarstufe I zuständig. Ihre Kolleginnen Natalie Kölsch und Sophia Klein-Becker – allesamt abgeordnete Lehrkräfte - haben ihre Schwerpunkte im Primarbereich. Darüber hinaus gibt es im KI mit Aljona Altergott und Alona Haupt noch zwei Mitarbeiterinnen für den Elementarbereich. Das aktuelle Projekt des Bildungsteams sind sogenannte Taskcards, die Lehrpersonal entlasten sollen. „Dabei handelt es sich um eine Plattform, mit der Lehrkräfte sich selbstständig weiterbilden können. Oft haben diese ganz unterschiedliche Wissensstände und Bedarfe. Wenn man zum Beispiel an Berufskollegs oder an Grundschulen denkt, das ist ja eine riesige Spannbreite. Deshalb kam die Idee auf, etwas zu erstellen, das sich die Lehrkräfte im individuellen Selbststudium aneignen können“, erklärt Sophia Klein-Becker. Auf der Plattform werden Themen erklärt, Fallbeispiele erläutert sowie Unterrichtsmaterialien und Links zu Literatur oder Weiterbildungen auf e-Learning-Plattformen zur Verfügung gestellt. „Eine diversitätssensible Kita- und Schulentwicklung ist ein stetiger Prozess. Deshalb werden auch die TaskCards fortlaufend ergänzt und weiterentwickelt“, so Natalie Kölsch.

Neben den Taskcards werden im KI auch die Programme „Rucksack Schule“ und „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ angeboten, sowie das „FerienIntensiv Training FIT in Deutsch“. „Rucksack Schule“ ist ein Elternbildungsprogramm, das Kinder und Eltern mit und ohne internationaler Familiengeschichte sowie Grundschulen unterstützt. An den beteiligten Schulen finden einmal pro Woche Elterngruppen statt, die von einer Elternbegleitung geleitet werden. „Diese wird von uns qualifiziert und bekommt über das Förderprogramm des Landes ein Honorar. Ziel ist es, die Eltern-Mitwirkung an den Schulen zu stärken und über Rechte und Pflichten an einer Schule aufzuklären. Dies ist vor allem für Eltern, die selbst keine Schule in Deutschland besucht haben, wichtig. Es geht aber auch um Erziehungsfragen, Unterrichtsmaterialien und die bildungssprachlichen Aspekte der Herkunftssprache“, fasst Sophia Klein-Becker zusammen. 
21 Schulen in der StädteRegion Aachen – ohne die Stadt Aachen – sind Teil des bundesweiten Netzwerks „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“. Das Kommunale Integrationszentrum hat die Regionalkoordination für die StädteRegion Aachen inne. „Schülerinnen und Schüler erhalten im Rahmen des Programms die Möglichkeit, Ungerechtigkeit und diskriminierende Bewertungen zu erkennen und zu lernen, wie sie sich für einen respektvollen Umgang miteinander einsetzen können“, freut sich Julia Werner die das Programm gemeinsam mit ihrer Kollegin Sara Taasoli betreut. Ende Januar kommt noch das Heilig-Geist-Gymnasium Würselen dazu.
Beim „FerienIntensiv Training FIT in Deutsch“ können junge Menschen in den Ferien bei gemeinsamen Aktivitäten wie einkaufen, kochen oder auf Ausflügen Deutsch lernen. Beim Kommunalen Integrationszentrum setzt eine abgeordnete Lehrkraft diese Maßnahme an den Berufskollegs in städteregionaler Trägerschaft um.  

„Uns ist ein niedrigschwelliger Zugang zu unseren Angeboten wichtig. Dazu arbeiten wir mit vielen Stellen in der Bildungsverwaltung der StädteRegion Aachen zusammen. Kindergärten, Grund- und weiterführende Schulen sowie Berufskollegs können sich gerne unter ki-bildung@staedteregion-aachen.de und 0241/5198-4608 melden, wir filtern dann das passende Angebot heraus“, so Jan Röder abschließend.